"Wer sind wir eigentlich noch?", fragte der Schriftsteller Thomas Brasch, und Masha Qrella singt diese Zeilen. Sie und ihre Mitmusikerinnen machen Braschs Lyrik zu Songtexten. Im musikalischen Zwiegespräch folgen sie seinem Beispiel, sich mit der Welt und der eigenen Existenz in ihr auseinanderzusetzen. In Versatzstücken aus Interviews, Gedichten, Materialskizzen und Proberaum-Mitschnitten entsteht ein musikalisches Hörspiel, das von der Einsamkeit als politischem Moment erzählt und zugleich vom fortwährenden Versuch, sich Vereinnahmungen zu entziehen. Das Hörspiel legt auch einen Arbeitsprozess offen, der versucht, "das Ungeheuerliche erst mal zu denken" und den Raum zu schaffen, den Thomas Brasch als "Bleiben wo ich nie gewesen bin" herbeigesehnt hat.
Legendäres Theaterstück von Arthur Miller als Hörspiel. Salem, Neuengland, 1692: Reverend Parris beobachtet seine Nichte Abigail und andere Mädchen des Dorfes beim nächtlichen Tanzen im Wald. Eine Geisterbeschwörung? Als einige der Mädchen später erkranken, kommt die Vermutung auf, der Teufel sei hier im Spiel. "Teufelsspezialist" Pastor Hale wird gerufen. Eine Massenhysterie bahnt sich an, als Abigail aus Furcht vor Bestrafung die Schuld auf andere Salemer Bürger abwälzt. Eine Hexenjagd auf unbescholtene Bürger beginnt. Arthur Miller schrieb das Stück "The Crucible" 1953 als Gleichnis auf McCarthys Kommunistenhatz in den USA - ein explosives Gemisch aus religiösem Fanatismus, Intoleranz und Bigotterie. Mit Günther Dockerill (Sprecher), Benno Sterzenbach (John Proctor), Marlene Riphahn (Elizabeth), Dorothea Moritz (Abigail Williams), Hans Paetsch (Pastor John Hale), Franz Schafheitlin (Unterstatthalter Danforth), Karen Hüttmann (Mary Wa
-Endzeitkrimi- 2022 - die Klimakatastrophe ist eingetreten, der Meeresspiegel weltweit angestiegen und Mitteleuropa gehört inzwischen zu den neuen Tropen. Genetiker Mühlheimer hat einen Plan um die Menschheit zu retten - mit schweren Folgen. // Von Bodo Traber / Komposition: Thom Kubli / Regie: Hein Bruehl / WDR 2003 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
"Mein Großvater hatte nur ein Auge, das andere war aus Glas 26 1D so beginnen die Erinnerungen des Erzählers, der als kleiner Junge in den ersten Nachkriegsjahren bei den Großeltern aufwächst und viele Parallelen zum Autor Michael Krüger aufweist. Die Beschreibungen aus der Perspektive des Kindes und die Äußerungen des alten Mannes verbinden sich zu einer großen poetischen Erzählung. Eine untergegangene Welt wird sichtbar: Kriegserlebnisse, die Enteignung des sächsischen Familienguts, der Verlust der selbstbestimmten Arbeit in der Landwirtschaft, das alles hat den Großvater und ebenso die Großmutter schwermütig werden lassen. Das Kind hat die Bereitschaft, diese Welt ohne Widerwehr trotz aller Armut und Not anzunehmen, und reiht die Details der Erinnerungen staunend aneinander, bis das kleine Dachzimmer, in dem der Junge mit den Großeltern auf dem landwirtschaftlichen Hof lebte, durch eine Unachtsamkeit beim Pfeife rauchen in Flammen aufgeht.
Es ist kurz vor Weihnachten in Katenbüll, wo man sich gerade erst vom Missbrauchsskandal erholt hat, den der neue Kriminalkommissar Sörensen aufgedeckt hatte. Da taucht eine junge, verstörte Frau auf: unterernährt, im Nachthemd und vollkommen blind. Jette sagt nicht, wo sie herkommt, sie nennt keinen Nachnamen. Als Sörensen endlich ihre Adresse herausfindet, eröffnet sich ihm ein Geflecht aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Geheimnissen. Der Kriminalkommissar jedoch kämpft nicht nur mit schweigsamen und misstrauischen Nachbarn, sondern zusehends mit den eigenen Nerven: denn er ist auf Entzug, will seine Angststörung ohne Medikamente in den Griff kriegen. Doch die Absetzsymptome lassen nicht lange auf sich warten.
Kriminalhörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Michael Larsen. Zu Beginn: ein Foto. Es zeigt Monique beim Sex mit einem fremden Mann. Monique ist Molbergs Freundin. Monique ist tot. Mit nichts als dem Foto in der Hand, umnebelt von Whisky und Barbituraten, macht Molberg sich auf die Suche nach dem Moerder seiner Freundin, nach dem Mann auf dem Foto. Und der Wahrheit seiner Erinnerungen. Führte Monique ein Doppelleben? Wer war sie und warum musste sie sterben? Je tiefer Molberg in den Fall eindringt, desto mehr lösen sich alle Gewissheiten auf. Bislang glaubte er an die Beweiskraft von Bildern, doch das Foto von Monique ist gefälscht. Immer tiefer gerät Molberg in die Welt der Industriespionage. Mit Martin Engler, Sascha Icks, Wolf-Dietrich Sprenger, Michael Altmann, Peter Jordan, Peter Franke, Volker Hanisch, Susanne Wolff, Katja Brügger, Klaus Dittmann, Kai Hufnagel, Wibke Maus, Tobias Persil u.v.a. Übersetzung: Lars Kruse. Bearbeit
Julius geht in die 4. Klasse. Er und die anderen Schüler mögen ihre Lehrerin Klara Meindert sehr. Aber sie ist schwer krank und seit kurzer Zeit wissen alle, dass sie nicht mehr gesund werden wird. Solange es geht, will sie bei den Kindern in der Klasse bleiben. So können sie sich langsam voneinander verabschieden. Julius Mutter wäre es lieber, wenn die Lehrerin sich zurückziehen würde. Doch Julius und seine Freunde wollen Klara ein Abschiedsgeschenk machen. Sie bauen ihr einen Sarg. Einen bunten, fröhlichen, vor dem sie keine Angst haben muss.
Als Maudes Urlaub schon wieder zu platzen droht, fesselt ihre Freundin sie aus Wut an den Schreibtischstuhl und öffnet damit ein satirisch-hyperreales Wurmloch, das Maude, ihre Freundin, aber auch Arbeitende in Texas, Japan und Indien kräftig durcheinanderwirbelt. Sollte es doch einen Ausweg aus dem lebenslangen Hamsterrad geben?
-Coming of Age deutsch-türkisch- Links die Bullen, rechts die Glatzen, in der Mitte Musik auf den Ohren. So waren die letzten Sommertage seiner Jugend auf einer Bank am Bahnhof. Arda Yilmaz steht am Grab seines Vaters und erzählt wütend seine türkisch-deutsche Geschichte. // Von Necati Öziri / Musik: Francoise Regis und Sayko Bass / Regie: Volkan T error / WDR 2018 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Plädoyers und Urteil (24/24) Die im letzten Teil des Dokumentarhörspiels veröffentlichten Auszüge aus den Plädoyers zeigen die politische und gesellschaftliche Relevanz dieses historischen Strafprozesses. Am 25. Juli 2017 plädiert die Bundesanwaltschaft, die in Bezug auf Beate Zschäpe ihre Anklage im Wesentlichen durch die Beweisaufnahme bestätigt sieht. Anschließend werden Plädoyers von den Vertreter*innen der Nebenklage gehalten, Opferangehörige sprechen auch selbst und wenden sich teilweise direkt an Beate Zschäpe. Das Versagen der Ermittlungsbehörden wird ebenso thematisiert wie ein in der Gesellschaft geduldeter Alltagsrassismus. Ab April 2018 beginnen die Plädoyers der Verteidiger der fünf Angeklagten. Am 11. Juli 2018 wird das Urteil vom Vorsitzenden Richter Manfred Götzl mündlich verkündet. Nachtrag Stand Dezember 2020: Das Gericht legte das schriftliche Urteil am 21. April 2020 vor. Es umfasst 3025 Seiten. Allein dieses schrift