Fünf Kurzhörspiele nach Gedichten aus dem Osten, Süden, Westen und Norden Europas versuchen wie unter einem Brennglas die Ängste, Hoffnungen und Spannungen in Europa sichtbar zu machen. | Mit: Deryn Rees Jones, Alexander Hacke, Vera Burlak, Manuel Harder u. a. | Musik und Realisation: Andreas Ammer & Driftmachine, Klaus Buhlert, Merzouga, Björn SC Deigner, Martin Schütz | Produkion: DLF/ SWR 2022 - Premiere
Hörspiel von Rainer Merkel über die Ebola-Epidemie in West-Afrika. Als die internationale Hilfe 2014 die Ebola-Gebiete in Liberia, Sierra Leone und Guinea erreichte, waren schon Tausende Menschen gestorben. Auf dem Höhepunkt der Epidemie versammelt Autor Rainer Merkel in seinem ersten Hörspiel einen Arzt und Psychologen, den Geschäftsführer einer NGO und eine Medienvertreterin in Peace Island, einem Viertel in Monrovia - einem Ort, an dem Ebola wütete. Sie wollen Gutes tun, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Ein Krankenhaus bauen, aber auch den Bekanntheitsgrad ihrer NGO steigern. Dem Tod ins Auge sehen, aber auch ihre Karriere boostern. Sie sind atemlos, gehetzt, plötzlich wieder erstarrt. Das Tropfen des Wasserhahns, mögliche kontaminierte Oberflächen, das ständige Gefühl der Bedrohung versetzt sie in einen Zustand fiebriger Überreiztheit. Die Einheimischen gehen anders mit der Krise um. Sie können sich keine Hysterie leisten. Denn
Wer Zugang in die Welt von Marcel Prousts siebenbändigem Romanzyklus "À la recherche du temps perdu" finden will, der kann an beliebiger Stelle beginnen. "Die Entflohene", posthum erschienen, spielt in der hochadeligen, vermögenden Pariser Gesellschaft um 1910 und umkreist das gesellschaftliche Maskenspiel homo- wie heterosexuellen Begehrens. Im Zentrum steht Marcel, der ein von Eifersucht geprägtes Liebesverhältnis mit der lebensfrohen Albertine hat. Als Albertine ihn verlässt und überraschend nach einem Reitunfall stirbt, gerät Marcels Welt ins Wanken. Und dann trifft er mit Gilberte Swann seine Liebe aus Jugendzeiten wieder ...
Packendes Hörspiel über den Afghanistan-Krieg, die Rolle der Frau und den Kampf der Kulturen. | Nach dem gleichnamigen Roman | Mit: Luise Helm, Barnaby Metschurat, Sylvester Groth, Cathlen Gawlich, Barbara Philipp, Udo Schenk, Werner Wölbern, Nikolai Kinski u.a. | Hörspielbearbeitung und Regie: Annette Kurth | Produktion: SWR 2011
Sonntagnacht in Berlin-Kreuzberg: Der BMW des Münchener Immobilienmaklers Ignaz Freudl geht in Flammen auf. War es ein Anschlag autonomer Chaoten? Im Kofferraum des Autos liegt eine tote Frau. Hauptkommissar Magnus und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Freudl baut in Kreuzberg Luxus-Eigentumswohnungen. Nach dem Auftauchen eines Bekennervideos gehen die Kommissare von einem politischen Hintergrund aus. Aber wer ist die Tote? In der Musterwohnung, die dem Makler als Büro dient, haben Unbekannte eine Parole gesprayt: Currywurst statt Weißwurst.
-Lovestory- Sie liebt ihn. Er liebt sie. Blablabla. Ein Paar, irgendwie jung und irgendwie erfolgreich. Sie treffen sich, sie verlieben sich, sie verlieren sich aneinander. Und doch geht es nicht. // Von Martin Becker / Musik: Rafael Vogel / Regie: Martin Becker / WDR 2016
Mattis tut sich schwer damit, seinen Platz in der Welt zu finden. Er hängt an seiner älteren Schwester Hege, mit der er abgeschieden am Rande des Dorfes wohnt und die für ihn sorgt. Und er hängt an der Waldschnepfe, deren Balzflug über die Hütte der Geschwister er beobachtet.
Das Auftauchen des Vogels gibt Mattis, den die Dorfbewohner "Dussel" nennen, Hoffnung. Und tatsächlich, er findet eine Aufgabe für sich: Er wird Fährmann. Doch so wie die Schnepfe von einer Gewehrkugel getroffen vom Himmel fällt, zerplatzen Mattis´ Träume. Denn Hege verliebt sich in seinen ersten Fahrgast und Mattis´ Welt gerät dadurch ins Wanken.
Tarjei Vesaas´ Text lässt Hörerinnen und Hörer in die Gedankenwelt eines Außenseiters blicken - so tief, dass man regelrecht hineingesogen wird. Und dabei sind es vor allem die Leerstellen, die für sich sprechen.
-Satire- Der bizarre Fall des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II. Der Erste Weltkrieg ist aus, unter abenteuerlichen Umständen flüchtet Wilhelm ins holländische Exil, auf den Landsitz Haus Doorn. Ein Musical mit Christoph Maria Herbst als ausrangiertem Monarchen. // Von Philip Stegers / Musik: Philip Stegers und Ulrich Bassenge / Regie: Ulrich Bassenge / WDR 2023
Babyn Jar, Kiew. In dieser Schlucht wurden am 29. und 30. September 1941 mehr als 33.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder ermordet. Der sogenannte Holocaust durch Kugeln. Mit Hilfe von Originaldokumenten wie Tagebüchern, Briefen, Interviewaufzeichnungen, Befehlen, Sitzungsprotokollen, Zeugenaussagen und autobiografischen Texten zeichnet das Hörspiel die Geschichte und das unbeschreibliche menschliche Leid rund um das Massaker von Babyn Jar nach. Alle Opfergruppen, aber auch die Täter sind zu hören. So treten die verschiedenen Perspektiven miteinander in einen kontrastreichen Dialog. Eine Ahnung des Unsagbaren, des Unbeschreiblichen - der Geschichte Babyn Jars - entsteht.
Es gibt die Vorstellung von Arbeit als innerem Wachstum: sich verwirklichen und entfalten wie eine Pflanze, aufblühen. Und es gibt die Vorstellung von Arbeit als innerem Raubbau: sich erschöpfen und sich abbauen wie einen Bodenschatz, sich selbst an die Substanz gehen. Irgendwo dazwischen trainieren fünf Tänzer*innen ihre Körper und versuchen, ihrem Arbeitspensum gerecht zu werden. Sie beobachten sich selbst und die Welt um sie herum. Sie erschöpfen sich selbst und speisen die Erschöpfung wieder in den Verwertungskreislauf ein.
Hörspiel von Nis-Momme Stockmann und Les Trucs. Wir befinden uns auf dem 125. Kongress der deutschsprachigen Thanatologen. Handlungsort dieser Fachtagung: Die Turnhalle der Geschwister-Scholl-Grundschule Olsberg im Hochsauerlandkreis. Das mittelrunde Jubiläum wird mit einem - erstmalig - musikalischen Schwerpunkt gefeiert: "Die Zukunft der Trauermusik". Wie sehr das Thema "Tod" gesellschaftlich nivelliert wird, zeigt sich auch in diesem Bereich wieder einmal eindrucksvoll: Während sogar Flughäfen oder Fahrstühle auf umfangreiche musikalische Kataloge verweisen können, hat die Musik für den menschlichen Beisetzungsakt innerhalb der vergangen 200 Jahre kaum nennenswerte Impulse erfahren...