Er konnte flüstern und schreien, verführerisch seufzen, locker plaudern und polternd lachen: Die Rede ist natürlich vom Stummfilm, der selbst nicht wusste, dass er stumm war. Auch die Zuschauer blieben keineswegs still. Sie schrien entsetzt auf, machten Witze oder summten die Musik des Klavierspielers mit. Die Geschichte des Kintopps hatte ihren eigenen Klang, einen erotischen Zauber, melodramatische Grausamkeit und eine derbe Komik, vor allem aber eine an Musik erinnernde Unmittelbarkeit. 1927 begann der Tonfilm mit dem gekrächzten Lied von einer Wachsplatte.
Prosa-Adaption · Clemens, Anfang vierzig, ledig, in Arbeit und Brot, lebt in Berlin. Sein Leben scheint so weit in Ordnung. Doch plötzlich reicht die Kraft nicht mehr aus, aufzustehen. Clemens bleibt lethargisch liegen und der Arbeit fern. Irgendwann will er Klarheit über seinen Zustand gewinnen, der doch wohl eine Krankheit sein muss. Die Erzählung ist das letzte Prosawerk, das Max Herrmann-Neiße 1927 in Deutschland veröffentlichen konnte. Nach dem Reichstagsbrand 1933 floh er nach London ins Exil, wo er 1941 starb. | Von Max Herrmann-Neiße | Mit Marek Harloff, Peter Fricke, Christiane Roßbach, Helmfried von Lüttichau, Thomas Loibl, Paul Dobmeier | Regie: Ulrich Lampen | BR 2017
Die Erzählung ist das letzte Prosawerk, das Max Herrmann-Neiße 1927 in Deutschland veröffentlichen konnte. Nach dem Reichstagsbrand 1933 floh er nach London ins Exil, wo er 1941 starb. In einer nüchternen, realitätsnahen und desillusionierten Sprache geschrieben, ist seine Erzählung, in der man dem Schwächeren wie es darin heißt, "die Lebensberechtigung abspricht, taugt er nicht für die Zwecke der Mächtigen, ist er dem Menschenverbrauch kein genügend nützliches Objekt", ein Beispiel für die thematische und formale Aktualität der frühen literarischen Moderne. Clemens, Anfang vierzig, in Arbeit und Brot, behaust und ohne Familie, lebt in Berlin. Sein Leben scheint so weit in Ordnung. Doch an einem Tag, an keinem besonderen Tag, einfach an irgendeinem Tag reicht die Kraft nicht mehr aus, um aufzustehen, das Tagwerk zu beginnen und der Arbeit nachzugehen. Clemens bleibt lethargisch und interesselos liegen...
Das großangelegte Bauvorhaben der van Graafs gilt als so gut wie gesichert. Es gilt lediglich noch einigen störrischen Hinterwäldlern ihre brachliegenden Grundstücke abzukaufen, damit Maple Hobbs zu einem modernen Neubaugebiet wird. Aber als Sonya van Graaf den Ort besichtigt, um die letzten Verhandlungen vorzunehmen, trifft sie auf einen Einheimischen, der nicht am Verkauf interessiert ist ... den Wendigo! Einen alten Dämon der Ureinwohner, der entschlossen ist, sein Territorium erbittert zu verteidigen.
-Drama- Izzeldin Abuelaish, Arzt aus Gaza, erzählt seine Geschichte. Vom Alltag in Gaza, dem Warten an israelischen Checkpoints, einem Familienleben zwischen Verzweiflung, Hoffnung und Gewalt. Von Izzeldin Abuelaish WDR 2019 www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter "Ich werde nicht hassen" ist immer noch Izzeldin Abuelaishs tiefe Überzeugung. In einem aktuellen Gespräch mit dem WDR hat er seine Haltung auch zu dem Krieg in Gaza ausgeführt. Er fordert eine sofortige Beendung der Kriegshandlungen und ein Ende der Besatzung der palästinensischen Gebiete. Sein Ziel ist eine Zweistaatenlösung - eben um den Hass zu stoppen und in Zukunft wieder einen Dialog zwischen Israelis und Palästinensern zu ermöglichen.
-Drama- Nach dem Tod seiner drei Töchter emigriert Abuelaish nach Kanada, wo er an der Universität in Toronto lehrt, eine Stiftung gründet. Sein Kampf für Frieden und Versöhnung geht weiter. Von Izzeldin Abuelaish WDR 2019
-Dokufiktion- Als Jugendlicher erlebt der palästinensische Arzt Izzeldin Abuelaish wie die israelischen Truppen sein Elternhaus im Gazastreifen zerstören. Während sein Bruder sich radikalisiert, entscheidet sich Izzeldin für einen anderen Weg. // Von Izzeldin Abuelaish / Bearbeitung und Regie: Claudia Johanna Leist / Komposition: Rainer Quade / WDR 2019 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
-Dokufiktion- Auf dem Weg in die Ukraine ein Jahr nach der russischen Invasion: Zwei ukrainische Autorinnen erzählen von einer Reise, die sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit abspielt. // Von Julia Gonchar und Anastasiia Kosodii / Regie: Petra Feldhoff / WDR 2023
Beziehungsdrama · Bayerische Provinz, 80er Jahre: Frisch verliebt hängen Anschi und Andi ab - auf der Autobahnbrücke, in der Disco. Doch sie merken nicht, dass sie nur der Hass auf Eltern, Job und das Leben vereint - bis es fast zur Katastrophe kommt. | Von Fitzgerald Kusz | Mit Max Krückl und Christine Neubauer | Regie: Götz Naleppa | RIAS Berlin/BR 1985
Sci-Fi-Satire · Ein Thermostat wird wetterfühlig, eine Maschine hat Angst abgeschaltet zu werden und ein hyperintelligenter Algorithmus verliebt sich in eine einfache Kabelschneidemaschine. Maschinen, Computer und Algorithmen haben die Erde übernommen und ein System geschaffen, das sich selbst erhält. Störungsfrei zunächst, bis einige der technischen Geräte menschliche Verhaltensweisen zeigen. | Von Theresa Schubert und Mareike Maage | Mit Christian Erdt, Theresa Greim, Sebastian Weber, Julia Riedler, Brigitte Hobmeier, Edmund Telgenkämper | Komposition und Regie: Lorenz Schuster | BR 2018
-Drama- "Karriere ist eine Gerade" verheißt ein Werbespruch. Doch in der Welt außerhalb der Werbung ist das meistens anders. Ein Hörspiel darüber, wie David, glückloser Musiker, sich an einem geraden Weg versucht - trotz Lücke im Lebenslauf. Von Mariann Kaiser WDR 2012